Coole Jobs heute und morgen
RECHTZEITIGE KURSKORREKTUR VERHINDERT DEN CRASH
Manchmal merkt man es schon sehr früh, oft kommt man erst später drauf, dass man eigentlich in der falschen Schule, in der falschen Ausbildung oder im falschen Job ist. Wenn du zum Beispiel während deiner Lehre als technischer Zeichner merkst, dass du zwar total gerne zeichnest, dich aber die Technik so rein gar nicht interessiert, oder wenn du in der HAK draufkommst, dass bei betriebswirtschaftlichen Themen keine rechte Begeisterung bei dir aufkommt, dann solltest du eine kleine Kurskorrektur vornehmen und entweder den Lehrberuf oder die Schule wechseln.
Oft reicht es aber auch, nicht die komplette Ausbildung, sondern nur den Schwerpunkt zu verlagern: Wenn du z.B. mitten im Medizinstudiums draufkommst, dass dich die Ursachen von Krankheiten viel, viel mehr interessieren als der Mensch selbst. Dann solltest du besser nicht Arzt oder Ärztin werden, sondern in die Forschung gehen und der Wissenschaft deine volle Aufmerksamkeit schenken. Wichtig ist nur, dass du rechtzeitig erkennst, wenn irgendetwas nicht mehr deins ist, und gleich die Notbremse ziehst. Dadurch ersparst du dir Leerläufe und unnötigen Frust.
Solche Phasen, in denen du merkt, was dir liegt und was nicht, oder anders gesagt, wo deine Stärken liegen, sind unglaublich wichtig für deine berufliche und auch persönliche Entwicklung. Weil, wenn du weißt, wo deine Stärken liegen, kannst du auch deine beruflichen Ziele besser einschätzen, und deinem Traumjob ein weiteres Stück näher kommen.
Die Jobwelt ist ständig in Bewegung. Jobs verschwinden, ändern ihr Profil oder werden überhaupt durch neue ersetzt. Abfalldesigner, Telechirurgin oder Lebensende-Therapeutin sind Jobs, die es heute bei uns noch nicht gibt, aber vielleicht sind schon morgen die ersten Ausbildungen dazu am Markt.
Oft verändern sich auch Jobs, weil sich ganze Branchen ändern, wie das z.B. gerade in der Finanzwelt der Fall ist, wo durch strengere Sicherheitsbestimmungen in den Banken eine Menge neuer Jobs entstehen. Zugleich gehen viele Jobs verloren, weil immer mehr Kunden ihre Bankgeschäfte bequem zu Hause übers Internet abwickeln. Dadurch werden zahlreiche Filialen überflüssig und geschlossen. Auch in der Medienwelt ist durch das World Wide Web und verändertes Medienverhalten gerade vieles in Bewegung. Ähnliches gilt auch für den Handel, wo das Online-Geschäft bereits viele Bereiche übernommen hat und vermutlich noch weiter übernehmen wird.
Wichtig ist, dass man vor diesen Entwicklungen nicht kapituliert, sondern die Vielfalt in der Jobwelt für eine berufliche Neuorientierung nutzt.
Oft haben Menschen Bilder und Meinungen über Berufe im Kopf, die nicht, oder nicht mehr der Realität entsprechen. Diese Bilder werden häufig über Familie, Freunde und Medien transportiert und haben in der Regel wenig bis gar nichts mit dem tatsächlichen Berufsalltag zu tun. Beliebte Beispiele sind z.B. immer noch TV-Serien wie der Bergdoktor, die Landtierärztin oder CSI. Sie sollten keinesfalls als Rollenmodell für eigene Berufswahlentscheidungen herhalten, sondern erst mal gründlich einem Realitätscheck unterzogen werden.
Manchmal sind Berufsbezeichnungen nicht mehr ganz up-to-date und klingen ein wenig verstaubt. Oft ist es aber wirklich nur die Bezeichnung, die vielleicht etwas irritiert, und dahinter verbirgt sich ein total lässiger Job, wie z.B. der (Lehr-)Beruf des Schilderherstellers. Schilderhersteller/innen sind Leute, die mit modernsten Geräten und Technologien coole Beschriftungen auf Werbeflächen designen und sie in der Nacht zum Leuchten bringen.
Oder weißt du eigentlich, was ein Papiertechniker oder eine Papiertechnikerin macht, und dass bei einer Papiermaschine genau so viel Technik im Einsatz ist wie bei einem modernen Verkehrsflugzeug?
Lass dich also nicht von Namen und Bezeichnungen abschrecken, sondern wirf einen Blick dahinter. Beschäftige dich auch mit Jobs, die dir im ersten Moment nicht attraktiv erscheinen. Vielleicht verbirgt sich gerade dort dein Traumjob.
Nein. Es ist nicht egal, welchen Job man macht. Man verbringt enorm viel Zeit mit Arbeit, und die sollte daher in erster Linie Freude machen und erfüllend sein.
Mach dir bewusst und beobachte dich selbst, was du total gerne machst, und wo du richtig aufgehst. Falls du das nicht ohnehin weißt, nütze jede Gelegenheit das herauszufinden. Ein guter Berufstest und eine wirklich gute Berufsberatung können dich dabei unterstützen. Finde auch so viel wie möglich über einen Job raus, der dich interessiert. Schau dir Betriebe an. Frag nach, was die Anforderungen für deinen Job sind. Manchmal können auch Schulnoten wichtig sein. Frag auch, ob du schnuppern kannst und welche beruflichen Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten du hast.
Bedenke bei deiner Berufswahlentscheidung auch, dass es oft nicht die Arbeit an sich ist, warum sich jemand in einem Job nicht wohlfühlt, sondern andere Gründe ausschlaggebend sind. Meistens ist es z.B. einfach nur, weil Leute nicht miteinander können, oder weil einem die Unternehmenskultur nicht sympathisch ist. Finde heraus, was dir wichtig und wertvoll ist, und worauf du bei deinem Job keinesfalls verzichten möchtest. Überlege auch, wo du lieber arbeiten möchtest: in einem internationalen Konzern oder in einem kleinen Betrieb, in dem es vielleicht persönlicher und familiärer zugeht. Eventuell ist aber auch ein junges, dynamischen Unternehmen genau deins. Bedenke z.B. auch, dass in manchen Berufen auf das äußere Erscheinungsbild besonders Wert gelegt (z.B. in Anwaltskanzleien oder in Banken).
Wenn du ein körperliches Handicap oder besondere Fähigkeiten hast, über die nur Wenige verfügen, sprich es offen an und steh voll dazu. Legastheniker/innen (das sind Menschen mit Lese- und Rechtschreibschwäche) können z.B. ganz ausgezeichnet in dreidimensionalen Bildern denken. Sie sind auch schnell im Denken und ausgesprochen kreativ. Es gibt Unternehmen die gezielt nach genau solche Mitarbeiter/innen suchen.
Jeder Job erfordert Fachkenntnisse, die man in der Schule, in der Ausbildung oder im Job erwirbt. Darüber hinaus gibt es auch eine Reihe persönlicher Anforderungen, die praktisch in jedem Job wichtig sind und meistens dafür ausschlaggebend sind, ob man einen Job bekommt und ob man darin erfolgreich ist. Dazu zählen: Einsatzfreude, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Lernbereitschaft, Pünktlichkeit, selbstständiges Arbeiten und die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten.
Erfahrungen sind das Um und Auf. Das sind einerseits berufliche Erfahrungen. Das sind aber auch Erfahrungen, die man abseits der Schule machen kann. Nutze daher jede Gelegenheit, um Erfahrung zu sammeln: Ferialjobs, Praxistage, Schnuppertage, freiwillige Jobs wie z.B. bei der freiwilligen Feuerwehr, in der Musikkapelle oder bei der Rettung. Überall kann man unglaublich wertvolle Erfahrungen sammeln, die nicht nur der eigenen persönliche Entwicklung gut tun, sondern mit denen man auch bei jeder Bewerbung punktet.